Pumpengehäuse
Pumpengehäuse dienen dem flüssigkeitsdichten und druckfesten Abschluss des Pumpeninnenraumes nach außen. Bei Kreiselpumpen umschließen sie den Pumpenläufer, der dem Fördermedium durch Laufräder auf der rotierenden Welle Energie zuführt.
Bei den Verdrängerpumpen hingegen umschließen sie die rotierenden oder oszillierenden Verdränger (z. B. ein oder mehrere Kolben).
Der Zu- und Abführung des Förderstroms dienen die Eintritts- und Austrittsstutzen, die (ihrer Funktion nach) oft auch als Zulauf- oder Saug- sowie Druckstutzen bezeichnet werden. Sie werden mit Rohrverbindungen (z. B. Flanschen, Verschraubungen) an Rohrleitungen angeschlossen, sofern sie nicht:
- wie bei vertikalen Rohrgehäusepumpen saugseitig in den offenen Flüssigkeitsspiegel eintauchen;
siehe Abb. 1 Pumpengehäuse - wie bei Tauchmotorpumpen mit dem gesamten Pumpengehäuse eingetaucht sind.
siehe Abb. 2 Pumpengehäuse
Erfordert die Bauart der Pumpe, dass die Antriebswelle durch das Pumpengehäuse geführt wird, so verhindern Wellendichtungen das Austreten von größeren Flüssigkeitsströmen aus dem oder das Eindringen von Luft in das Pumpengehäuse. Diese Teile des Pumpengehäuses werden Dichtungs- oder Stopfbuchsgehäuse genannt.
Fast jede Pumpenbauart hat ihre eigene Gehäuseform, an der sie äußerlich erkennbar ist. Mit wachsenden spezifischen Drehzahlen werden als Gehäuseformen verwendet:
- Spiralgehäuse, bei dem zum Ausgleich des Radialschubs gelegentlich auch eine Doppelspirale mit zwei um 180° versetzt beginnenden Spiralen ausgeführt ist.
siehe Abb. 3 Pumpengehäuse und Abb. 6 Spiralgehäuse - Drallspirale, mit einem im Meridianschnitt stark unsymmetrischen Spiralquerschnitt.
siehe Abb. 4 Pumpengehäuse - Ringraumgehäuse, mit über dem Umfang gleichbleibendem Querschnitt.
siehe Abb. 13 und 15 Pumpengehäuse - Rohrgehäuse, das den aus dem Leitrad kommenden Förderstrom der Pumpe in axialer Richtung weiterführt. siehe Abb. 1 Pumpengehäuse
- Krümmergehäusepumpe, deren Leitrad jedoch in einen Rohrkrümmer (Krümmergehäuse) mündet.
siehe Abb. 2 Propellerpumpe

Abb. 1 Pumpengehäuse: Rohrgehäusepumpe mit axialem Propeller (Schaufeln eingesetzt und verstellbar)

Abb. 2 Pumpengehäuse: Schmutzwasser Tauchmotorpumpe

Abb. 3 Pumpengehäuse: Spiralgehäusepumpe

Abb. 4 Pumpengehäuse: Spiralgehäusepumpe mit Schraubenrad und Drallspirale
Auch der Druckbereich prägt die Pumpengehäuseformen. So erfordern die Niederdruckpumpen andere konstruktive Lösungen als Hoch- und Höchstdruckpumpen. Denn mit einem zunehmenden Druckniveau müssen die Wandstärken des Druckgehäuses erhöht werden. Dabei muss die Dimensionierung des Pumpengehäuses sowohl nationalen als auch internationalen Regelwerken entsprechen. Bei Spiralgehäuse- und mehrstufigen Hochdruckpumpen werden die äußeren geometrischen Formen zugunsten von zylindrischer (siehe Topfgehäusepumpe), kegeliger oder kugeliger (siehe Umwälzpumpe) Pumpengehäuse angepasst. siehe Abb. 5, 6 Pumpengehäuse

Abb. 5 Pumpengehäuse: Kesselspeisepumpe in Topfbauweise

Abb. 6 Pumpengehäuse: Umwälzpumpe mit Pumpengehäuse in Kugelform
Diese Konfigurationen ermöglichen trotz des hohen Innendrucks eine niedrige Spannungsbelastung des Pumpengehäuses und geeignete Herstellmethoden für dickwandige (geschmiedete) Bauteile.
Nicht mit der Topf- oder Mantelgehäusepumpe zu verwechseln ist die vertikale Topfpumpe, die aus Gründen des Saugverhaltens häufig als Kondensat- oder Raffineriepumpe eingesetzt wird. Ihr Topf umschließt die Pumpensaugseite.
Nicht mit der Topf- oder Mantelgehäusepumpe zu verwechseln ist die vertikale Topfpumpe, die aus Gründen des Saugverhaltens häufig als Kondensat- oder Raffineriepumpe eingesetzt wird. Ihr Topf umschließt die Pumpensaugseite.
Daneben bietet die aus Montagegründen geforderte Gehäuseteilung in Form der Querteilung (quer zur Welle) oder Längsteilung (in Wellenebene geteilt) weitere konstruktive Unterscheidungsmerkmale.
siehe Abb. 7, 8 Pumpengehäuse
siehe Abb. 7, 8 Pumpengehäuse

Abb. 7 Pumpengehäuse: Quergeteilte, vertikale Spiralgehäusepumpe in Inline-Ausführung
