Kühlwasserpumpe
Der Förderstrom ist abhängig vom Kühlverfahren, von der Beschaffenheit des Wärmetauschers und der Information, ob es sich um ein konventionelles oder nukleares Kraftwerk handelt.
- bei Frischwasserkühlung (siehe Nasskühlung):
konventionelles Kraftwerk 100-120 m3/h MW
nukleares Kraftwerk 140-160 m3/h MW - bei indirekter Luftkühlung (siehe Trockenkühlung):
konventionelles Kraftwerk 80-100 m3/h MW
nukleares Kraftwerk 120-140 m3/h MW
- Förderhöhenbereich für bestimmte Laufräder
- bis 10 m wird meist ein axialer Propeller eingesetzt (spezifische Drehzahl (ns > 150 min-1)
- von 10 bis 25 m können halbaxiale Propeller verwendet werden (100 min-1 < ns < 150 min-1)
- von 10 bis zu 40 m werden Diagonalräder (Schraubenräder) verwendet (70 min-1 < ns < 150 min-1)
siehe Abb. 1 bis 4 Kühlwasserpumpe

Abb. 1 Kühlwasserpumpe: Schraubenradpumpe mit Vordrallregler

Abb. 2 Kühlwasserpumpe: Rohrgehäusepumpe mit halbaxialem Propeller (einstellbar)

Abb. 3 Kühlwasserpumpe: Rohrgehäusepumpe mit axialem Propeller (einstellbar)

Abb. 4 Kühlwasserpumpe: Spiralgehäusepumpe mit Schraubenrad

Abb. 5 Kühlwasserpumpe: Tauchmotorpumpe mit Schraubenrad

Abb. 6 Kühlwasserpumpe: Beton-Spiralgehäusepumpe mit Schraubenrad

Abb. 7 Kühlwasserpumpe: Beton-Rohrgehäusepumpe mit verstellbarem Halbaxialpropeller (herausziehbar)
- Schraubenrad siehe Abb. 1 Kühlwasserpumpe
- halbaxialer Propeller siehe Abb. 2 Kühlwasserpumpe
- axialer Propeller siehe Abb. 3 Kühlwasserpumpe
- halbaxialer Propeller
- Schraubenrad, siehe Abb. 4 Kühlwasserpumpe
siehe Abb. 8 Kühlwasserpumpe

Abb. 8 Kühlwasserpumpe: Zweiströmige Ringgehäusepumpe
In einigen Fällen muss die Kühlwasserpumpe geregelt werden, um auf Veränderungen während des Kühlvorganges zu reagieren.
- Anpassung des Förderstroms bei konstanter Förderhöhe an sich ändernde Bedingungen im Wärmetauscher (z. B. Teillast der Turbine)
- Anpassung der Förderhöhe bei konstantem Förderstrom, wenn sich die Förderhöhe für die Pumpe ändert wie die saugseitige Spiegelschwankung oder die Umschaltung von Frischwasser- auf Kühlturmbetrieb
- wenn bei Ausfall einer Pumpe die restlichen Pumpen zusammen wieder 100 % des Kühlwasserstromes fördern sollen
- Bei der Drosselverstellung wird in der Druckleitung (siehe Pumpenanlage) durch Schließen eines Drosselorgans (siehe Armatur) die Förderhöhe der Anlage vergrößert und damit entsprechend der Förderstrom reduziert.
- Dieser Regelung sind Grenzen gesetzt, denn durch den Anstieg des Leistungsbedarfs der Pumpe hin zu kleinerem Förderstrom (bei spezifischen Drehzahlen ns > 100 min-1) kann die Leistungsgrenze des Motors erreicht werden.
- Darüber hinaus reißt bei einem bestimmten Teillastbetrieb (siehe Betriebsverhalten) die Strömung von der Beschaufelung ab und es kommt zu einem unruhigen Lauf (siehe Laufruhe) der Pumpen, einem für den Dauerbetrieb unbedingt zu vermeidenden Betriebszustand.
- Die Drosselverstellung ist von den hier beschriebenen die verlustreichste Regelungsart. Wenn sie angewendet wird, dann nur bei sehr kleinen Einheiten. In neuen modernen Kraftwerken wird keine Drosselverstellung eingesetzt.
- Bei der Drehzahlverstellung wird die Drehzahl der Pumpe geändert. Die Förderhöhe, der Förderstrom und der Leistungsbedarf der Pumpe stellen sich dabei nach dem Affinitätsgesetz ein. Je größer aber der geodätische Anteil (HA,0) im Verhältnis zur Anlagenförderhöhe (HA) (siehe Anlagenkennlinie) ist, umso mehr entfernt sich der Betriebspunkt bei Drehzahlminderung von seinem Optimum, sodass er sich zur Teillast verschiebt und damit zur Abreißgrenze der Strömung. siehe Abb. 1 Regelung
- Die Drehzahl wird entweder über ein im Betrieb schaltbares Überlagerungsgetriebe verändert oder direkt beeinflusst. Häufig werden als Antriebe Drehstrommotoren verwendet, da die Gleichstrommotoren aufgrund der bei Kühlwasserpumpen geforderten großen Leistungen meist nicht eingesetzt werden können.
- In jüngster Zeit werden Motoren mit Frequenzumrichter auch für größere Leistungen immer häufiger eingesetzt.
- Die elektrische Drehzahlverstellung bei Drehstrommotoren größerer Leistung wird mittels Thyristoren umgesetzt.
- Diese Regelung ist bei Pumpen mit axialem und halbaxialem Propeller möglich. Dabei erfolgt die Verstellung der Laufschaufeln während des Betriebes der Pumpen.
- Das Kennfeld solcher Pumpen mit allen möglichen Einstellwinkeln zeigt allgemein Wirkungsgradmuscheln in elliptischer Form, deren Hauptachsen fast horizontal liegen. siehe Abb. 9 Kühlwasserpumpe
- Diese Art der Regelung ist optimal, wenn bei relativ geringen Förderhöhenschwankungen große Förderstromänderungen bei ungefähr konstantem Wirkungsgrad gefordert werden.

Abb. 9 Kühlwasserpumpe: Typisches Kennfeld einer durch axiale oder halbaxiale Laufschaufelverstellung geregelten Propellerpumpe (Bild oben: Propellerkopf mit Laufschaufelverstellung)
- Diese Regelung wird bei Pumpen mit Schraubenrad angewendet. Dabei wird die Strömung vor dem Laufrad beeinflusst, indem bei Regelung zu kleinen Förderströmen ein Gleichdrall und zu großen Förderströmen ein Gegendrall erzeugt wird. Dieses geschieht durch ein stehendes Schaufelgitter vor dem Laufrad, das im Anstellwinkel verstellbar ist. siehe Abb. 1 Kühlwasserpumpe
- Das Kennfeld solcher Pumpen mit allen möglichen Vordrallwinkeln zeigt allgemein Wirkungsgradmuscheln in elliptischer Form. Die Hauptachsen verlaufen (stark vereinfacht) parallel zur Kennlinie der Pumpe und unterscheiden sich damit gegenüber den Muscheln bei Laufschaufelverstellung, die fast horizontal verlaufen. siehe Abb. 10 Kühlwasserpumpe
- Diese Art der Regelung ist zu bevorzugen, wenn bei starken Förderhöhenschwankungen relativ geringe Förderstromänderungen verlangt und dabei möglichst hohe Pumpenwirkungsgrade gefordert werden.

Abb. 10 Kühlwasserpumpe: Typisches Kennfeld einer durch Vordrallverstellung geregelten Schraubenradpumpe (Bild oben: Vordrallregler für eine Kühlwasserpumpe)
