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Ein Mann in Arbeitskleidung betrachtet die Abbildung einer Pumpe auf einem Tablet.
6 min Lesezeit

Predictive Maintenance für Pumpen: Wie können wir den Einstieg so einfach wie möglich machen?

Weniger Ausfälle, mehr Transparenz, geringere Kosten: Vorausschauende Wartung von Pumpen mithilfe digitaler Lösungen – auch Predictive Maintenance genannt – bietet der Industrie nie dagewesene Chancen. Doch für die Umsetzung fehlt es Unternehmen oft an Fachkräften mit Erfahrung. Indem sie die Überwachung ihrer Pumpen remote den KSB-Experten überlassen, gelingt Unternehmen auch ohne eigenes Personal der Einstieg in die vorausschauende Wartung.

Auf den ersten Blick deutet nichts darauf hin, dass im KSB Guard Monitoring-Center Industrieanlagen überwacht werden: ein heller Raum mit sauberem Teppichboden und Tische mit Bildschirmen, vor denen KSB-Mitarbeiter in Jeans und Hemd sitzen. 
An einer Wand hängen zwei Flatscreens, die so groß wie Schultafeln sind. Darauf sind dünne, bunte Linien zu sehen, die an einen Wehenschreiber oder ein EKG erinnern: die Temperatur- und Vibrationswerte von Pumpen, die in Kläranlagen, Wasseraufbereitungsanlagen oder Chemiebetrieben eingesetzt werden, die oft hunderte Kilometer entfernt sind.

„Wo unsere Systeme eingesetzt werden, ist es laut, ölverschmiert und es schüttelt und rüttelt“, sagt Lenard Vorpahl, Projektleiter Digitalisierung bei KSB. „Aber hier merkt man nichts davon.“

Auf einem Bildschirm springt eine hellblaue Linie nach oben und bildet regelmäßige Zacken, die nach und nach größer werden: Ein zwölf Jahre altes Aggregat in einer Pumpstation eines Wasserversorgers zeigt erhöhte Schwingungswerte, die über das vergangene Jahr anstiegen – ein Hinweis auf einen Lagerschaden.

Infografik zum Stand von Predictive Maintenance bei der Industrie
Hilfe aus der Ferne – ein KSB-Mitarbeiter kontrolliert am Bildschirm den Zustand einer Pumpe.

Weniger Ausfälle, weniger Kosten, bessere Planbarkeit

Die Mitarbeiter des KSB Monitoring-Centers werden dem Kunden einen Austausch des Lagers empfehlen. Klar, die Wartung kostet Geld. Doch wird der Schaden nicht zeitnah behoben, können Folgeschäden entstehen und die Reparatur würde weit teurer werden. Unter Umständen könnte sie zu einer ungeplanten Betriebsunterbrechung führen – ein Szenario, das jedes Unternehmen vermeiden möchte. 

Schäden beheben, bevor es zu Folgeschäden, Mehrkosten und im schlimmsten Fall zu Ausfällen kommt – das ist Predictive Maintenance in der Anwendung. 20 Prozent der von KSB überwachten Pumpen mussten bereits überprüft oder instand gesetzt werden. Fünf Prozent der Pumpen zeigten sogar ab der ersten Messung Auffälligkeiten. „Unser Monitoring-Service ermöglicht unseren Kunden weniger Ausfallzeiten, geringere Kosten, bessere Planbarkeit von Serviceeinsätzen und Ersatzteilbevorratung ihrer Pumpen sowie anderer Maschinen“, erklärt Vorpahl.

Dass Maßnahmen für Predictive Maintenance den Unternehmen greifbare Vorteile bringen, bestätigt auch eine Studie der Unternehmensberatung Bearing Point aus dem Jahr 2021. Demnach haben bereits 49 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland entsprechende Projekte umgesetzt. Im Schnitt führten diese zu Rückgängen von mehr als zehn Prozent bei Kostentreibern wie Maschinen- und Anlagen-Stillständen sowie Wartungs- und Servicekosten oder Ersatzteilbeständen.

Kein Wunder, dass Digitalisierung für Unternehmen höchste Priorität hat. Doch ein großes Hindernis ist für sie der Fachkräftemangel. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Relayr ist der Mangel an qualifiziertem Personal mit Digitalisierungs-Know-how für 55 Prozent der Unternehmen ein Problem bei der Durchführung ihrer Digitalisierungsprojekte.

Ein Problem, das Vorpahl wohlbekannt ist. „Deshalb geben wir Unternehmen nicht nur Tools an die Hand, um Pumpen auf auffällige Vibrationen und Temperaturanstiege zu kontrollieren, sondern unser KSB Monitoring-Center übernimmt zudem auch die Überwachung der Pumpen aus der Ferne“, sagt er.

Verzahnung von Digitalisierung und Service

Unternehmen können so auch ohne eigene Digitalisierungs-Experten in das Thema Predictive Maintenance einsteigen und zudem ihre eigenen Wartungsteams entlasten. Statt reiner Daten erhält der Kunde also konkrete Informationen über den Zustand seiner Pumpen und Handlungsempfehlungen zur Instandhaltung. So kann er den Betrieb und die Instandhaltung von Pumpen komplett an KSB übergeben und sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. 

„Diese Verzahnung von Digitalisierung und Service ist der Gamechanger für Unternehmen. Hier sind wir mit dem KSB Monitoring-Center First Mover am Markt, denn wir bieten Kunden nicht nur ein Produkt, sondern auch den passenden Service dazu“, so Vorpahl. 
Möglich macht dies der KSB Guard. Die Lösung besteht aus einem Sensor, der einfach mit Flüssigkleber an das Gehäuse der Pumpe geklebt wird. Ein Mobilfunk-Gateway, das mit Klebestreifen oder Kabelbindern in der Nähe installiert wird, stellt eine Funkverbindung zur KSB-Cloud her. Da der KSB Guard seinen eigenen Internetzugang mitbringt und alle Daten in der Cloud verarbeitet, ist keine Anpassung der Unternehmens-IT notwendig. 

Nicht nur Pumpen können damit überwacht werden: „Sie können KSB Guard auf allen Maschinen verwenden, die sich bewegen und rotieren wie Kompressoren, Mischer oder Lüfter“, so Vorpahl. 

Besonders lohnt sich der Einsatz des KSB Guard bei Pumpen, die nie dafür vorgesehen waren, mit Sensoren ausgestattet zu werden. „Der KSB Guard ist für Bestandssysteme entwickelt worden“, erklärt Vorpahl. Das System sei so konzipiert, dass es mit Pumpen jeden Baujahres und jedes Herstellers verwendet werden kann.  „Es sind oft gerade ältere Pumpen, bei denen eine Überwachung besonders sinnvoll ist“, so Vorpahl. Manche der Pumpen, die mit KSB Guard überwacht werden, würden sogar noch aus den 60er-Jahren stammen. 

„KSB-Pumpen können eben Jahrzehnte halten“, sagt Vorpahl. „Diese Langlebigkeit kann auch zu einem Luxusproblem werden – für das der KSB Guard Lösungen anbietet“, sagt der Experte schmunzelnd.

Schnell installiert – ein  KSB Guard auf dem Gehäuse einer Pumpe

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