Natxo González auf einem Surfbrett in einer türkisfarbenen Barrel
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"Professionalität, Entdeckerfreude und Nachhaltigkeit – das haben KSB und ich gemeinsam."

 

Über seine Grenzen hinauszugehen, Ängste zu überwinden und im Einklang mit der Natur zu leben – das ist die Welt des baskischen Big Wave Surfers Natxo González. Er ist immer dort, wo die größten Wellen auf unserem Planeten zu finden sind. Für den ultimativen Wellenritt ist er in der ganzen Welt unterwegs. Seine Authentizität, seine Leidenschaft für Wasser und dessen Kraft, und sein Engagement für Nachhaltigkeit machen ihn zum perfekten Markenbotschafter für KSB. In diesem Interview mit Stream of Stories teilt er mit uns, wie es sich anfühlt, in eine Monsterwelle hineinzupaddeln, und erzählt von Momenten, in denen ihm vor Freude Tränen in den Augen stehen.

Stream of Stories: Natxo, Du bist gerade einem Sturm nach Irland hinterhergereist. Wie war es denn?

Natxo González: Ich war absolut begeistert, weil ich dort ein paar richtig gute Wellen reiten konnte! Für mich war es auch eine Art Comeback. Ich hatte eine zweijährige Pause hinter mir, nachdem ich mir beim Fallen in den Wellen eine heftige Gehirnerschütterung geholt hatte. In Irland, in Mullaghmore, waren wir wegen einer der stärksten Wellen der Welt. Sie bricht über einem Flachriff und kommt dann unglaublich schnell und perfekt tunnelförmig daher. Hineinzupaddeln war sehr schwer, aber dann habe ich ein wahnsinnig gute Welle erwischt. Ich konnte kaum begreifen, was da gerade passiert – es ging alles so schnell. Aber als ich nach diesem Ritt auf dem Jetski saß, brach es aus mir heraus: Ich schrie vor Begeisterung, schlug auf den Jetski und weinte vor Freude. Unfassbar, was für eine Welle! In diesem Moment wusste ich, dass ich noch Tausende weitere Wellen reiten würde. Darauf hatte ich so lange gewartet. Nichts hatte ich mir mehr gewünscht. Für mich war es ein persönliches Highlight, das ist ganz klar.

Der Nervenkitzel beim Surfen ist gut nachzuvollziehen, aber warum möchtest du unbedingt solche Monsterwellen reiten, die bis zu 10 Meter hoch sind?

Die meisten Menschen halten uns Big Wave Surfer für verrückt. Wenn man in einer großen Welle fällt, fühlt es sich in etwa so an, als würde man von einem Auto angefahren. Aber es handelt sich um ein kalkulierbares Risiko. Man muss sehr eng an der Welle bleiben und darf keinen Fehler machen, sonst besteht Lebensgefahr. Die Zuschauer sehen nur verrückte Typen, die ins Wasser springen und in den Flow kommen. Dahinter steckt allerdings sehr viel Vorbereitung, sowohl körperlich als auch mental. Angst hatte ich schon hunderte Male, und ich habe immer noch einen riesigen Respekt vor diesen Wellen. Aber ich trainiere auf höchstem Niveau, um meine Angst zu überwinden.

Auf der Suche nach der perfekten Welle: Natxo González

Seit Oktober 2024 trägt das Surfboard, mit dem Natxo González die Wellen bezwingt, das KSB-Logo. Der Big Wave Surfer stammt ursprünglich aus dem Baskenland im Norden Spaniens, wo er nur wenige Kilometer von Meñakoz und Punta Galea entfernt aufgewachsen ist, zwei Orten, die zu den bekanntesten Big Wave Surfspots zählen. Es dauerte nicht lange, bis er nicht nur einer der Besten, sondern auch einer der Jüngsten in dieser Sportart wurde. 2012, als er gerade erst 17 Jahre alt war, wurde er zur Teilnahme an der Punta Galea Challenge eingeladen – einem der prestigeträchtigsten Big-Wave-Wettkämpfe Europas. Und er gewann! Seitdem tritt er regelmäßig in der Big Wave World Tour an. Natxo verkörpert technisches Können, Professionalität und Abenteuerlust. Mit seiner Authentizität, seiner globalen Präsenz und seinem Engagement für Nachhaltigkeit ist er der perfekte Botschafter für KSB.

Porträt von Natxo González, der sich im Wasser auf sein Surfboard stützt
Erinnerst Du Dich noch an das erste Mal, als Du auf einem Surfbrett gestanden bist?
Als Kind habe ich in Plentzia gelebt. Das ist ein kleiner Küstenort in Spanien. Der Strand war in fünf Minuten von unserem Haus aus erreichbar. Im Sommer haben wir oft den ganzen Tag dort verbracht. Als ich sieben war, hat meine Familie mir ein Bodyboard geschenkt (auf das man sich zum Surfen drauflegt). Ich verbrachte viele Stunden im Wasser. Oft habe ich mit meiner Mutter gestritten, weil sie nicht wollte, dass ich direkt nach einer Mahlzeit wieder ins Wasser ging. Irgendwann bin ich dann im Stehen auf meinem Bodyboard gefahren. Ich habe meinen Eltern gesagt, dass ich ein echtes Surfbrett brauche, aber sie fanden es zu gefährlich. Ich könne mir ja selbst eins kaufen, meinten sie. Also habe ich angefangen, mein Taschengeld zu sparen. Jeden Sonntag habe ich ein oder zwei Euros in mein Sparschwein gesteckt. Als ich dann endlich soweit war, mein erstes Surfboard kaufen zu können, habe ich das Sparschwein mitten im Laden zerschlagen. Der Ladenbesitzer traute seinen Augen nicht, als er all die Münzen sah! Ich habe ein billiges, gebrauchtes Surfbrett gekauft, das in der Mitte auseinandergebrochen und dann repariert worden war. Und damit habe ich mit acht angefangen zu surfen.
Wie bist Du denn zum Big Wave Surfen gekommen?
Mit den großen Wellen habe ich angefangen, als ich 13 war. Zuerst habe ich es nur gemacht, um mein Selbstvertrauen für Wettbewerbe mit kleineren Wellen zu stärken. Aber ich mochte das Adrenalin und auch das Gefühl, von einer großen Welle eingeschüchtert zu werden und es trotzdem immer wieder zu versuchen. Als ich 17 war, wurde ich zu einem Wettkampf in meiner Heimatstadt eingeladen, der Punta Galea Challenge, und ich habe gewonnen. Das war der Beginn meiner internationalen Karriere. Ich bin gereist, habe die besten Big Wave Surfer kennengelernt und mich schließlich für die Big Wave World Tour qualifiziert. Ich war einer von nur 12 Surfern weltweit auf dieser Tour, und ich war mit 18 der Jüngste. Die anderen waren um die 40 oder 50 Jahre alt. Sie waren wie Eltern für mich, haben auf mich und meine Ausrüstung aufgepasst. Genau deswegen mag ich das Big Wave Surfen so sehr. Es verbindet mich mit den tollsten Menschen. Sie sind unglaublich großzügig und kümmern sich umeinander.
Du hast einmal gesagt, dass es beim Big Wave Surfen zu 80 Prozent um die mentale Stärke geht und nur zu 20 Prozent um die körperliche. Die meisten von uns haben keine Vorstellung davon, was genau das bedeutet. Kannst Du es uns erklären?
Ich werde oft gefragt, ob ich Angst habe. Ja, auf jeden Fall! Ich habe schon sehr oft vor Wellen Angst gehabt. Ein guter Big Wave Surfer wird man nicht einfach so über Nacht. Man muss Selbstvertrauen aufbauen und Erfahrung sammeln. Nach einer Verletzung geht Selbstvertrauen verloren und Du musst es erst Schritt für Schritt wieder aufbauen. Wenn Du Angst hast, musst Du Dich dieser Angst stellen und so lange dranbleiben, bis Du die Welle bezwungen hast. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn einfach alles passt. Ich bin dann so glücklich, dass ich vor Freude weine.
Einzigartig an Deiner Sportart ist, dass man sie zeitlich nicht planen kann. Du musst immer die richtigen Bedingungen abwarten und bist viel unterwegs. Wie wirkt sich das auf Dein Leben aus?
Das ist tatsächlich einer der schwierigsten Aspekte meiner Sportart. Man weiß nie, was als Nächstes passiert und wo man wann sein wird. Jetzt gerade bin ich zu Hause, habe aber zum Beispiel keine Ahnung, wo ich in fünf Tage sein werde. Nächste Woche erwarten wir einen Swell – da wird es in Europa riesige Wellen geben. Ich muss mich dann entscheiden, wo ich meine, die größten und besten Wellen zu finden. Das könnte in Irland sein, aber auch in Portugal oder sogar noch weiter südlich, auf den Kanaren. Das Beste daran ist, dass Dich die Natur sogar trotz perfekter Vorhersagen immer überraschen kann. Manchmal sind die Wellen nicht so gut wie erwartet und manchmal sind sie sogar noch besser. Auch die beste Technologie macht da immer noch Fehler. Was ich an diesem Lebensstil am schwersten finde, ist die Planung privater Verabredungen. Wenn ich zum Beispiel mit meinen Freunden ausmache „Lass uns nächste Woche zum Grillen treffen“, bin ich vielleicht am vereinbarten Abend gar nicht da, sondern in Hawaii. Mittlerweile verstehen sie das.

Wellenreiten auf einer der gefährlichsten Wellen der Welt

Mullaghmore, Ireland, Natxo González surfing one of the heaviest waves in the world

Adrenalin und Freudentränen

In Mullaghmore, Irland, surfte Natxo González eine der stärksten Wellen der Welt. Sehen Sie im Video, wie seine Emotionen aus ihm herausbrachen, nachdem er die Wasserwand bezwungen hatte.

Du bist eine Partnerschaft mit KSB eingegangen, einem Unternehmen, das für Innovation, Leistung und Nachhaltigkeit bekannt ist. Siehst du Parallelen zu Deiner Sportart?
Absolut. Sowohl KSB als auch ich arbeiten mit Wasser und der Natur. Die Ingenieure von KSB schauen sich erstmal die Bedingungen genau an, bevor sie eine Pumpe installieren. Dasselbe tue ich auch, bevor ich eine große Welle surfe. Die KSBler gehen die Suche nach neuen Lösungen professionell und entdeckungsfreudig an. Genau wie ich, wenn ich neue Wellen zum Surfen suche. Das verbindet uns. Die KSB ist wie ich ein lokales Talent, das auf einer globalen Bühne agiert – ein Global Champion. Was mir aber noch mehr am Herzen liegt, ist unser Engagement für Nachhaltigkeit. Ich reise in viele abgelegene Gegenden, um neue Wellen zu finden, zum Beispiel nach Sierra Leone und Angola. Dabei verbringe ich viel Zeit mit der lokalen Bevölkerung, wie mit dem Kogi-Stamm in Nord-Kolumbien. Ich erlebe daher vor Ort unmittelbar die menschengemachten Umweltauswirkungen auf die Meere und auf die Gemeinschaften, die auf die Meere angewiesen sind. Manche behaupten, es sei bereits zu spät, aber meiner Meinung nach hat die nächste Generation ein Anrecht auf eine gesunde Umwelt, auf saubere Strände ohne Plastik. Wir müssen Nachhaltigkeit ernst nehmen – das ist für zukünftige Generationen unabdingbar! Darin bin ich mir mit KSB einig, und das ist für mich das Allerwichtigste.
Du bist sehr naturverbunden, reist ausgiebig und erlebst die menschengemachte Umweltbelastung unmittelbar vor Ort. Wie bindest Du Nachhaltigkeit in dein Leben und Deinen Sport ein?
Wir arbeiten daran, unsere Umwelteinflüsse zu reduzieren, indem wir bessere Werkstoffe für unserer Surfboards verwenden, nachhaltigere Neoprenanzüge und Cremes, und indem wir Hersteller dazu anhalten, umweltfreundliche Materialien zu verwenden. Außerdem testen wir nachhaltige Produkte und geben Feedback, um bei deren Verbesserung zu helfen. Als Markenbotschafter schaffe ich in der ganzen Welt mehr Bewusstsein für das Thema. Und das macht KSB auch.
Welche Ziele hast Du Dir fürs Surfen in den nächsten Jahren vorgenommen?
Mein Hauptziel ist es, genau das weiter zu machen, das ich jetzt mache – nämliche riesige Wellen zu reiten – und zwar so lange wie möglich. Ich habe mit 13 angefangen und würde gerne mit 50 noch dabei sein.
Also bist Du nicht hinter Pokalen her?
Das ist schon auch ein Ziel. Wenn man fit und gesund bleibt und die größten Wellen surft, dann kommen die Pokale und Weltmeistertitel ganz von selbst. Ich war schon ein paar Mal ganz kurz davor. Außerdem macht es mir echt Spaß, neue Surfspots zu erkunden, vor allem in Afrika. Über Google Earth suchen wir uns Orte, an denen noch nie ein Surfbrett gesehen wurde. Für die Planung unserer Touren setzen wir Know-how und Technologie ein. Oft klappt es nicht, aber manchmal finden wir doch eine neue Welle. Und das fühlt sich tatsächlich schon an, als hätte man einen Preis gewonnen. Das Reisen, die Menschen, die man kennenlernt – das ist das Beste daran.
Weißt Du schon, wo es als Nächstes hingeht?
Nein. Ich weiß nur, dass in sieben Tagen ein Swell zu erwarten ist. Je länger ich mit meiner Planung warte, desto genauer werden die verfügbaren Daten. Ich entscheide mich dann zwei Tage davor. Manchmal wartet man jahrelang auf die richtige Welle. Man sucht sich einen Ort aus, fliegt mitsamt seinem Kameramann hin, springt noch mit Jetlag ins Wasser – und merkt dann, dass alles ganz anders ist als erwartet. Vielleicht erwischt man eine Welle, vielleicht aber auch nicht. Es steckt so viel harte Arbeit dahinter. Und genau das macht es meiner Meinung nach auch so besonders!

Unser Antrieb – Menschen weltweit zu inspirieren

Unser Anspruch ist viel mehr, als nur hochwertige und effiziente Pumpen und Armaturen herzustellen. Wir wollen Kunden und Partner in aller Welt inspirieren, zusammen mit uns die Zukunft zu gestalten.