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KSB-Mitarbeiterin Helen Au im Porträt
8 min Lesezeit

„Mit einem guten Team braucht man keine Angst vor Herausforderungen zu haben.“


Als Managerin spielte Helen Au eine wichtige Rolle beim Aufbau von KSB-Standorten in China. Im Interview verrät sie ihr Rezept für erfolgreiches Management in Ostasien – und hat wertvolle Tipps für Europäer, die in China ein Unternehmen aufbauen wollen.

KSB.com: Sie arbeiten seit 23 Jahren bei KSB. In Ihrem Lebenslauf haben Sie diese Zeit als eine „Abenteuerreise“ bezeichnet. Warum ist die Arbeit bei KSB so abenteuerlich?

Helen Au: Weil diese Reise mir immer etwas Unerwartetes und Herausforderndes bietet! Als ich im Jahr 2000 als im Finanzbereich von KSB in Hongkong anfing, erwartete ich, dass ich nur in meinem Fachgebiet arbeiten würde. Aber zum Glück hatte ich Vorgesetzte, die überzeugt waren, ich solle mich weiterentwickeln und mich für neue Dinge öffnen. Sie fragten mich, ob ich aufs Festland gehen könnte, um als Controllerin in der KSB-Pumpenfabrik in Shanghai die Betriebsabläufe dem erheblichen Wachstum anzupassen. Dann durfte ich als Projektmanagerin in Changzhou, Provinz Jiangsu, mithelfen, eine Armaturenfabrik aufzubauen. Schließlich leitete ich als Managerin den Aufbau von drei Servicewerkstätten, die über den Norden und Westen von China verteilt waren. Das war ein entscheidender Meilenstein für unser Service-Geschäft. Jeder Wechsel zu einer neuen KSB-Gesellschaft führte mich nicht nur in einen neuen Teil Chinas, sondern brachte besondere Herausforderungen und Chancen mit sich.

Sie haben eine Ausbildung in Finanzen und Controlling. Ihnen kam aber eine entscheidende Rolle beim Reparatur- und Wartungsgeschäft von KSB in China zu, was Kenntnisse in Technik und Logistik erfordert. Wie haben Sie diese Umstellung geschafft?

Es war für mich eine spannende Herausforderung, weil ich einen betriebswirtschaftlichen und keinen technischen Hintergrund habe. Aber ich habe viel Unterstützung von meinen Vorgesetzten und Kollegen bei KSB gehabt. Ich habe sehr viel von meinen Kollegen gelernt. Sie sagten mir: „Helen, du musst die Pumpen nicht reparieren können, um einen Servicestandort aufzubauen. Du stellst die Fachleute ein, die das für dich machen – aber du musst sie betreuen und managen.“ Ich habe ihren Rat befolgt und konnte einige Projekte erfolgreich durchführen.

Helen Au – ihre Reise durch China

Helen Au machte im Laufe ihrer Zeit bei KSB eine unglaubliche Reise durch die verschiedenen Regionen Chinas: Sie begann im Mai 2000 in der Verwaltung bei KSB in Hongkong, wo sie zunächst in den Bereichen Finanzen sowie Personal und Verwaltung tätig war. Von 2006 bis 2007 arbeitete sie als Financial Controllerin bei KSB Shanghai Pump, wo sie das ERP-System und das Management des Betriebskapitals optimierte. Von 2009 bis 2013 leitete sie als Chief Financial Controllerin und Projektmanagerin die Gründung und den Bau der Armaturenfabrik in Changzhou in der Provinz Jiangsu. Im Mai 2013 trat KSB dann mit einer neuen Herausforderung an sie heran: dem Aufbau einer Servicegesellschaft in Nordchina – ein entscheidender Meilenstein für das Aftermarket-Geschäft. Sie half beim Aufbau der Servicewerkstätten in Tianjin (Nordchina), Xian (Nordwestchina) und Chengdu (Südwestchina). Von 2016 bis 2021 arbeitete sie als General Managerin. Zurzeit arbeitet sie bei KSB Hongkong als Financial Controller.

Helen Au im Gespräch mit Managern

Sie haben viel Erfahrung mit Geschäften in China. Was ist der wichtigste Rat, den Sie einem Ausländer geben würden, der in China Geschäfte machen möchte?

Der Standort ist sehr wichtig. Wenn Sie den falschen wählen, kann dies teuer werden. Stellen Sie ein paar Jahre später fest, dass dieser nicht für eine Expansion geeignet ist oder dass man dort keine qualifizierten Mitarbeiter findet, wird es teuer. Vor allem aber sollten Sie Erfahrung im Umgang mit den Einheimischen haben. Haben Sie mit Asiaten zu tun, können Sie nicht die gleiche Denkweise wie ein Europäer anwenden. Man muss sie anders motivieren, als Menschen aus Europa und den USA.

Und wie geht das?

Asiaten wollen sehr genau wissen, wie sie vorankommen können. Ich versuche, ihnen das auf faire und transparente Weise zu zeigen. Einem Servicetechniker, der nur Energiepumpen warten konnte, sagte ich zum Beispiel, dass er mehr verdienen kann, wenn er seinen Horizont erweitert und lernt, auch andere Modelle zu reparieren.

Ich motiviere sie auch, das große Ganze zu sehen. Sie sollen nicht nur ihren Bereich betrachten, sondern überlegen, wie man das ganze Unternehmen gemeinsam unterstützen kann. Ich möchte, dass sie eigene Ideen und Kreativität entwickeln. Wenn sie zum Beispiel bei der Konkurrenz etwas sehen, was wir nutzen können, um unseren Service besser zu machen, sagen sie es mir.

Gerade mit der jüngeren Generation ist es wichtig, eine Diskussion auf Augenhöhe zu führen, wie wir uns gemeinsam verbessern können. Deshalb ist mir eine enge Abstimmung mit meinen Mitarbeitern wichtig. Schließlich setzen wir uns jeden Tag gemeinsam für unseren Erfolg ein!

Während Ihrer Zeit bei KSB waren Sie an sehr unterschiedlichen Standorten und Regionen tätig. Wie unterscheidet sich das Geschäft in diesen Regionen?

China ist ein riesiges Land, in dem 1,4 Milliarden Menschen leben. Natürlich hat jede Stadt ihre eigene Kultur, Bräuche, Dialekte und Speisen. Ich wurde in Hongkong geboren. Daher verhalte ich mich eher wie Menschen aus dem Westen. Ich neige zum Beispiel dazu, meine Meinung gegenüber meinen Untergebenen offen und direkt zu äußern. 
Auf dem chinesischen Festland ist das eher nicht üblich. Aber eine offene Aussprache auf Augenhöhe ist mir wichtig, denn auch ich könnte eine falsche Entscheidung treffen. Dann brauche ich jemanden, der mir direkt sagt, dass ich vielleicht einen falschen Schritt mache.

Als Managerin muss ich bescheiden bleiben, den Leuten zuhören und ihre Mentalität verstehen. Wenn die Kollegen merken, dass man bereit ist, ihnen zuzuhören, dann sind sie auch offen zu reden. Das ist die Zusammenarbeit, welche die Entwicklung unseres Unternehmens voranbringt.

Wie unterscheidet sich die Arbeit bei KSB von der Arbeit in anderen Unternehmen?

Für mich ist KSB wie eine Familie. Arbeitet man länger in diesem Unternehmen, werden die Kollegen zu Freunden. Wenn man in so einem guten Team voller Vertrauen und Motivation arbeitet, braucht man keine Angst vor Unsicherheiten oder Herausforderungen zu haben. Gemeinsam haben wir immer eine Lösung parat. 
Ich hatte das Glück, bei KSB viele gute Leute aus unterschiedlichen Nationen, Kulturen, und Altersgruppen zu treffen. Dafür bin ich diesen sehr dankbar. Es lehrte mich, meinen Geist zu öffnen, neue Dinge zu akzeptieren und unser Geschäft besser zu verstehen. Tatsächlich schaffen wir alle gemeinsam den Erfolg bei KSB in China, nicht ich allein.

Wie hat Ihre Abenteuerreise Sie persönlich verändert?

Ich bin viel gereist und habe Dinge gesehen, die ich nie vergessen werde. Es hat mir die Augen geöffnet, dass mit einem guten Team nichts unmöglich ist. Diese Erfahrungen haben mein persönliches und berufliches Wachstum beschleunigt und mich mutiger und fähiger gemacht – auch in persönlichen Dingen.

Jetzt sind Sie Finanzkontrolleurin in Hongkong – was sind Ihre Zukunftspläne?

Wenn KSB mich braucht, bin ich bereit für eine neue Herausforderung!

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