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Container-Frachter: Green Shipping – wie kann die Schifffahrt nachhaltiger werden?
9 min Lesezeit

Green Shipping: Die Schifffahrtsbranche nimmt Kurs auf Nachhaltigkeit

Klimaneutralität bis 2050 – so lautet das Ziel, welches sich viele Reeder weltweit auf die Fahnen geschrieben haben. In der Welt der Schifffahrt ist das kaum mehr als ein Augenblick. Wie kann die Wende so schnell gelingen, ohne dass der ganze Plan Schiffbruch erleidet? Ideen und Konzepte gibt es viele – erfahren Sie mehr über die derzeitige Situation und wohin die Reise gehen kann.

Klimaneutralität bis 2050 – so lautet das Ziel, welches sich viele Reeder weltweit auf die Fahnen geschrieben haben. In der Welt der Schifffahrt ist das kaum mehr als ein Augenblick. Wie kann die Wende so schnell gelingen, ohne dass der ganze Plan Schiffbruch erleidet? Ideen und Konzepte gibt es viele – erfahren Sie mehr über die derzeitige Situation und wohin die Reise gehen kann.

Die Schifffahrtsbranche schleppt einigen Ballast mit sich

Zurzeit fahren über 90.000 Fracht- und Passagierschiffe über die Flüsse und Weltmeere. Etwa 90 % des Welthandels erfolgt auf dem Seeweg. Die Folge: Allein die Schifffahrt stößt jährlich rund eine Milliarde Tonnen CO2 aus – das entspricht etwa 2,5 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen! Wäre die Schifffahrt ein Land stünde sie auf Platz sechs der weltweit größten CO2-Emittenten. Der Anteil der Schifffahrt an den weltweiten Stickoxid-Emissionen liegt bei 15 %, bei Schwefeldioxid 13 %. Von anderen Umweltproblemen, die durch die Schifffahrt befeuert werden, gar nicht zu sprechen: Ölverschmutzung, Schiffsmüll und -abwasser und Meerwasserverunreinigung sind weitere gravierende Probleme, die in den kommenden Jahren verstärkt angegangen werden müssen.

Das Problem: Die Schifffahrtsbranche IST nun einmal kein Staat und demzufolge sind nationalstaatlich verordnete Umweltschutz-Maßnahmen nur schwer um- oder durchsetzbar. Vielmehr wird der Seeverkehr wegen seiner globalen Ausrichtung vor allem durch die „International Maritime Organisation“ (IMO) geregelt, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit 175 Mitgliedsstaaten. Wie schwierig es ist, in diesem Gremium strengere Regelungen zugunsten Umwelt- und Klimaschutz zu vereinbaren und deren Nichteinhaltung zu sanktionieren ist leicht vorstellbar.

Hinzu kommt: Reedereien können frei entscheiden unter welcher Flagge sie ihre Schiffe betreiben. Heißt: Für jedes Schiff gelten die (Umwelt)-Regeln des Landes, unter dessen Flagge es fährt. Leider ist es so, dass einige Staaten das internationale See- und Schifffahrtsrecht manchmal nicht in aller Konsequenz umsetzen oder Verstöße weniger streng ahnden. Nach Artikel 17 des Internationalen Seerechtsübereinkommens kann diesen Schiffen aber das Recht auf eine friedliche Durchfahrt durch das Küstenmeer anderer Staaten nicht verwehrt werden.

Zusammengenommen also eine Sachlage, die nicht sonderlich ermutigend erscheint. Erleidet eine nachhaltige klimagerechte Schifffahrt also Schiffbruch, bevor die Anker überhaupt gelichtet sind? Die gute Nachricht: Die Probleme sind erkannt und mehr und mehr Reedereien weltweit sowie Hersteller von Schiffsmotoren und Schiffen arbeiten an Lösungen, die häufig unter dem Oberbegriff „Green Shipping“ zusammengefasst werden.

Containerschiff, das deutlich sichtbar schmutzige Abgase in die Luft ausstößt

Schiffe verbrennen auf hoher See meist noch Schweröl – mit deutlich sichtbarer Rußentwicklung.

Land in Sicht: Der Weltreederverband strebt Klimaneutralität bis 2050 an.

Die internationale Schifffahrt weiß um ihre Verantwortung und will ihre Klimaziele deutlich verschärfen. Bisher war von der IMO angepeilt, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 zu halbieren. Nun liegt aber ein deutlich ambitionierterer Plan auf dem Tisch: Auf Initiative der deutschen Reeder hat der Weltreederverband ICS bei der IMO den Vorschlag eingereicht, bis 2050 vollständige Klimaneutralität zu erreichen.

Kritiker mögen jetzt einwenden: „Erst 2050? Das sind ja noch mehr als 25 Jahre!“ Aber betrachtet man den normalen Lebenszyklus eines Containerschiffs, so sieht man, dass diese eine Lebensdauer von etwa 20 Jahren haben – auch bis zu 40 Jahre sind keine Seltenheit. Die großen Reedereien verfügen zwar oft über recht junge Flotten, aber nach seinem Verkauf wird ein Schiff bei anderen Reedereien gern zweit-, dritt- oder viertverwendet, bevor es endgültig verschrottet wird. Im Grunde dürften also ab sofort nur noch klimaneutral betriebene Schiffe vom Stapel laufen – eine in vielerlei Hinsicht nicht realisierbare Vorstellung.

Ein Großteil der Hochsee-, Küsten- und Binnenschiffe fährt heute mit klassischen Verbrennermotoren und nutzt Schweröl oder Schiffsdiesel als fossilen Kraftstoff. Die Idee, Verbrennungsmotoren von heute auf morgen abzuschaffen, ist für die Schifffahrt schlicht nicht möglich. Denn batterie- oder brennstoffzellenbasierte Elektroantriebe sind zurzeit maximal für küstennahe Fährverkehre einsetzbar, nicht aber für die Überseefahrt – viel zu groß, schwer und teuer! Aber wenn E-Antriebe nicht infrage kommen und fossile Brennstoffe klimaneutral ersetzt werden sollen, was bleibt?

Klimaneutrale Energieträger in Sicht

Grundsätzlich existieren ganz verschiedene Möglichkeiten und Konzepte, die Antriebe in der Schifffahrt umweltfreundlicher und klimaneutraler zu gestalten:

  • Der Einsatz von Filteranlagen
    Bestehende Motoren können mit Filteranlagen nachgerüstet werden (z. B. mit Gaswäschern, sog. Scrubbern). Das reduziert zwar einerseits die Emission von Schadstoffen in die Atmosphäre – andererseits wird das Problem nur verlagert, denn es entsteht belastetes Abwasser und/oder Filter, die umweltgerecht entsorgt werden müssen.
  • Slow Steaming
    Das Fahren mit geringerer Geschwindigkeit ist bereits seit längerem gängige Praxis. Dadurch wird der Kraftstoffverbrauch gesenkt, was in Zeiten hoher Brennstoffpreise kostensenkend wirkt und gleichzeitig die Emissionen reduziert. Ein guter Ansatz, aber nicht die Lösung.
  • Weniger „schmutzige“ Kraftstoffe
    Der Umstieg von Schweröl als Treibstoff hin zu schwefelärmerem Marinediesel oder noch besser hin zu Flüssiggas (Liquified Natural Gas, LNG) trägt ebenfalls zu einer deutlichen Umweltentlastung bei. Nachteil: Auch hier handelt es sich um fossile Treibstoffe, die verbrannt werden – mit entsprechendem CO2-Ausstoß.
  • Neue Antriebsideen
    Die Reederei Scandlines rüstet Fähren mit modernen Rotorsegeln aus, eine andere Reederei nutzt Batterie-Module auf Binnenschiffen, auf dem Bodensee fährt ab Sommer 2022 ein Solar-Katamaran für 300 Gäste, Finnlines-Schiffe sollen auf einem Teppich aus Luftblasen dahingleiten – Ideen und Konzepte zum Einsparen fossiler Brennstoffe existieren viele. Ob oder was davon sich auf Dauer in der Frachtschifffahrt anwenden ließe, weiß zurzeit leider noch niemand. 
  • Neue alternative Kraftstoffe
    Die Zukunft liegt Experten zufolge In der Nutzung neuartiger, klimaneutral hergestellter Kraftstoffe. Als potenzielle Nachfolger fossiler Brennstoffe werden verschiedene Energieträger gehandelt, darunter synthetisches Erdgas, Wasserstoff, „grünes“ Methanol oder sogar Ammoniak. Allein: Alle diese Stoffe haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile und benötigen spezielle, ganz auf die Treibstoffe hon konzipierte Antriebsmotoren. Bislang konnte sich allerdings noch keines der Konzepte gegenüber den anderen signifikant durchsetzen. Sie alle befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Erforschung und Erprobung. Zurzeit ist leider noch völlig offen, welches Konzept sich durchsetzen wird.

Neue Kraftstoffe brauchen große Kraftanstrengungen

Und genau das macht es für die Reedereien im Augenblick so schwierig. Denn selbst wenn sich in absehbarer Zeit eine Lösung als die Effizienteste und Praktikabelste herauskristallisiert, dann erwartet alle Beteiligten eine Mammutaufgabe. Zurzeit sind alle Häfen weltweit auf die Betankung mit Schweröl bzw. Marinediesel ausgerichtet. Hinzu käme jetzt der Aufbau einer weiteren kompletten Tank-Infrastruktur, parallel zur bestehenden. Denn damit neue Schiffe mit klimafreundlichen Motoren flexibel einsetzbar blieben, müsste ein neuer Treibstoff überall ausreichend zur Verfügung stehen. Das würde bedeuten: Transportkapazitäten, Lagermöglichkeiten, Betankungsanlagen und Hafenlogistik müssten in zig Häfen weltweit von Null aufgebaut werden – eine gigantische Herausforderung für die Hafenbetreiber!

Computergeneriertes Bild eines Frachters mit Wasserstoff-Antrieb

Leider noch ein Blick in die Zukunft: Frachter mit sauberem Wasserstoff-Antrieb

Egal, wohin die Reise geht: KSB ist darauf vorbereitet

Wenn es um Pumpen, Armaturen, Automationslösungen und begleitende Service-Dienstleistungen geht, ist KSB auf allen sieben Weltmeeren zuhause – und das bereits seit vielen Jahrzehnten! Darum kennen wir auch die speziellen Anforderungen in diesem Bereich sehr genau: absolute Sicherheit und höchste Verfügbarkeit über die gesamte Lebensdauer, auch unter rauesten Bedingungen. Extremes Klima, Seewasser, aggressive, korrosive oder explosive Medien: KSB bietet für jede Umgebung und für jedes Fördermedium das am besten geeignete Produkt.

Wir sehen auch, dass die Schifffahrt sich im Wandel befindet, und beobachten die technischen Entwicklungen in diesem Bereich sehr genau. Unser Vorteil: Als Vollsortimenter kennen wir uns auch im Bereich der Chemieproduktion aus und verfügen über die nötige Detailkenntnis rund um die Produktion, den Transport und die Lagerung neuer alternativer Kraftstoffe und Energieträger. In uns finden Schiffs- und Motorenbauer sowie Ausrüster und Zulieferer immer den richtigen Partner. Reedereien, Werften und Ingenieure profitieren von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, der hohen Produktqualität, fundiertem Know-how und bestem Service. Haben Sie Fragen rund um das Thema oder zu unseren Produkten? Wir freuen uns auf Ihren Kontakt.

Eingesetzte Produkte

ILN

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Vertikale Inline-Kreiselpumpe mit geschlossenem Laufrad und Gleitringdichtung. ILNS mit Vakuum-Hilfspumpe, ILNE mit Ansaugvorrichtung (Ejektor). Die Prozessbauweise ermöglicht den Ausbau des Laufrads ohne Demontage der Rohrleitungen und des Motors. ATEX-Ausführung erhältlich.

Magnochem-Bloc

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Horizontale oder vertikale, wellendichtungslose Spiralgehäusepumpe in Blockbauweise, mit Magnetkupplung, nach DIN EN ISO 2858 / ISO 5199, mit Radialrad, einströmig, einstufig. ATEX-Ausführung erhältlich.

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